Woodblock zum Selbstbau

Zu den wohl ältesten Percussion-Instrumenten der Menschheit gehören Holzblöcke. Sie finden in fast jeder Musikrichtung Anwendung. Ganz besonders im frühen Jazz und in lateinamerikanischen Grooves.

So richtig zufrieden bin ich mit dem Klang handelsüblicher Woodblocks  bisher nicht gewesen. Egal welche Holzart und Bauweise: mir ist der Klang zu scharf. Es dominiert der Eigensound der Sticks und nicht der Klang eines schwingenden Holzkörpers mit Resonanzraum.

Ein Stück Buchenholz (im Beispiel aus dem Kaminholzkorb gerettet), etwas Werkzeug und Geduld können Abhilfe schaffen. Aus einem 22 cm (lange Seite) x 5 cm (breite Seite) und 6 cm (hohe Seite) Stück Feuerholz wurde ein Klangholz zur Befestigung am Spannreifen der Bass Drum.

Der Klang gefällt mir: etwas hölzern-hohl mit Nachklang, nicht zu spitz und dennoch nicht dumpf. Auf der Oberfläche gespielt entsteht der typische helle „Tick“-Klang, seitlich angeschlagen bringt der Resonanzkörper des Blocks ein schönes Holz auf Holz „Tock“ hervor. Tropenhölzer haben auf Grund ihrer Faserdichte weniger Nachklang als heimische Laubhözer. Wichtig ist, dass das ausgesuchte Holz nicht zu weich ist und den Sticks standhält.

Klangbeispiel Woodblock

Woodblock in fünf Schritten

Schritt 1: Das sorgfältig ausgesuchte Stück Holz kräftig aushöhlen. Das Holz wird in eine Schraubzwinge eingespannt. Als Fräse kann auch eine kleinere Kettensäge genutzt werden (Achtung: Unfallgefahr!). Die zukünftige Oberseite nicht zu dünn fräsen. Sie soll den Dorn der Halterung aufnehmen und als Schlagfläche dienen.

Schritt 2: Optional einen Schallschlitz in die Vorderseite fräsen. Hierfür eignet sich ein Winkelschleifer oder auch eine Stichsäge.

Schritt 3: Die offenen Seiten links und rechts sowie die offene Unterseite mit dünnem Sperrholz verleimt schließen. Schalllöcher mit dem Bohrer hinzufügen.

Schritt 4: Bohrungen in Bodenplatte und Oberseite für die Halterung anfertigen. Die Bohrungen müssen eng sein, so dass der Dorn der Halterung fest eingesteckt werden kann.

Schritt 5: Zur stabilen Befestigung der im Handel gekauften Halterung wurde die obere Bohrung mit einer Plastikmuffe versehen. Damit lässt sich die Halterung gut eindrehen und auch wieder herausziehen. Und damit ist der Block auch schon fertig. Ästheten können mit Schritt 6 fortfahren.

Schritt 6: Unsaubere Holznähte glätten und je nach Geschmack den Block entweder wachsen, ölen, dünn lackieren, beizen oder einfach roh lassen. In dem Beispiel wurden die Vorderseite und die Oberseite weitgehend unbehandelt gelassen und auch die Riefen im Holz nicht herausgeschliffen (Stichwort „Vintage Optik“).

Fazit

Mit dem Selbstbau kann man mit der Auswahl des Holzes, dem Umfang der Aushöhlung und durch die Anzahl sowie Verteilung der Schalllöcher viel Einfluss auf die Klangeigenschaften des Blocks nehmen. Man muss sich herantasten. Je mehr Aushöhlung und Schalllöcher, umso mehr verändert sich der Klang in Richtung „warmer Hohlraum“. Man kann sich die Arbeit zum Teil auch sparen und einen Woodblock kaufen und die Soundeigenschaften durch Ausfräsen und Bohrungen beeinflussen. Das macht aber nicht so viel Spaß wie ein vollständig selbstgebautes Unikat.

Christian W. Eggers, 4. März 2021, christian@stompology.org (letzte Aktualisierung dieses Beitrags am 15. Juli 2021)

Berühmte Grooves – The Twist

Mit dem Twist entstand Anfang der 60er Jahre nicht nur ein Modetanz. Der Groove des Twist läutete einen Wechsel in der Rhythmik der frühen Popmusik ein. Neben den swingenden Grooves etablierten sich die Beats der geraden Achtel. Das war in dem Ausmaß neu und es entstanden weitere Musikrichtungen (z. B. die Surfmusik)  auf der Basis der „Straight Eight Grooves“ mit ihren Betonungen der Snare auf der Zwei, der Zwei-Und  sowie der Vier und der Vier-Und der 4/4-Takt Kompositionen.

Schlagzeugnoten zum Grovve „My Girl Josephine“ – Eine einfache Figur, die jedoch konstant über 2:30 Minuten im Tempo von 169 bpm nicht ganz leicht durchgehend gefühlvoll zu spielen ist.

Ein Jahr vor der Veröffentlichung des Songs „Let‘s Twist Again“ (Chubby Checker, 1961, YouTube) mit dem markanten Snare-Groove, war der Twist am Schlagzeug schon gefunden. Ganz ohne das neue Etikett Twist wurde „My Gril Josephine“ von Fats Domino zu einem Welthit.

Groove pur

„My Girl Josephine“ basiert auf einem 4/4-Takt Snare-Groove, der vom ersten bis zum letzten Takt unverändert und ohne Fills gespielt wird.

Auffallend ist die Hervorhebung der Backbeats und der nachfolgenden Und-Schläge der Zwei und der Vier: Ganz im Stile des New Orleans Drumming greift Earl Palmer in die „Rudiment-Kiste“ und spielt diese Schläge als sogenannte Flams.

Ein Flam (auch Schleifschlag, Schleppstreich oder einfacher Vorschlag genannt) ist meist in Noten des Schlagwerks zu finden. Zwei Schläge (Vorschlag und Hauptschlag) erfolgen sehr dicht aufeinander.

Wikipedia

Earl Palmer über seine Funktion als Schlagzeuger

Palmer, der wegen seines stetigen Taktes „das Metronom“ genannt wurde, betonte, dass „das Schlagzeug wirklich ein Begleitinstrument ist. Wenn Sie nicht wissen, wie man damit begleitet, sind Sie kein guter Schlagzeuger, sondern nur ein Solist.“ (Perrone, Pierre; 22. September, 2008); „Earl Palmer [Obituary]“The Guardian.)

Ein sehr lesenswertes Buch: Palmers Biographie „Backbeat.“ 2000 wurde Palmer in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Er starb 83-jährig am 19. September 2008 in Los Angeles.

Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren und wie immer freue ich mich über Rückmeldungen und Ergänzungen! (christian@stompology.org)

Christian W. Eggers, 28. Februar 2021 (letzte Aktualisierung dieses Beitrags: 28. Februar 2021)

Berühmte Grooves – „Cry to Me“

Es gibt Grooves, die schon für sich allein gespielt die Melodie des zugehörigen Songs in das Gedächtnis bringen. Einer dieser Grooves ist die Schlagfolge des Songs „Cry to Me“. Gesungen hat den Song der Soulsänger Solomon Burke.

Solomon Burke (1967) Quelle: Atlantic Records, Public domain, via Wikimedia Commons / Wikipedia

Der Gesangsstil von Solomon Burke wird häufig mit der Ausdrucksstärke der Soulsänger Sam Cooke, Otis Redding und Ray Charles verglichen.

Der Song

Die Soul-Ballade „Cry to Me“ wurde 1961 in New York bei Atlantic aufgenommen und sie erschien 1962 als Single. Geschrieben und produziert hat den Song Bert Berns („Bert Russel“), den Der Rolling Stone 2015 auf Rang 64 der 100 besten Songwriter aller Zeiten listete.

An den aufwendigen Aufnahmesessions waren die Studio-Hausmusiker von Atlantic beteiligt; das Schlagzeug wurde laut Credit des Labels von Gary Chester (siehe unter „Der Drummer“ unten) gespielt.  Die Ballade knüpft an die Gospel-Soul-Welle Mitte der 50er bis in die zweite Hälfte der 60er Jahre an und enthält den mehrstimmigen Doo Wop-Gesang  im Stile der Dominoes, Drifters und Platters

Die Originalfassung von „Cry to Me“ kannst Du auf YouTube anhören.

Der Groove

Die Besonderheit des Grooves liegt in der im Arrangement durchgehend hervorgehobenen Zählzeit 3-Und. Auf die 4 und 4-Und fallen keine rhythmischen Schwerpunkte. Das ist zunächst etwas gegen die Hörgewohnheiten, da in den 4/4-Takten des 60er Jahre R&B meist die „Zwei“ und die „Vier“ die rhythmischen Bezugspunkte durch kräftige Backbeats am Schlagzeug modern wurden. Komponist und Produzent Berns war ein Liebhaber kubanischer Musik und das wird auch im Arrangement von „Cry to Me“ spürbar. In der nur einen Takt umfassenden rhythmischen Figur und mit den Akzenten der Band ensteht eine 3:2 „Mini-Clave“: „Bab-Bab-Bab – da-da“(Erklärung „Clave“ siehe Bo Diddley Beat).

„…fiery Afro-Cuban incantations that pulsed with sex and sin.“

Website Bert Berns

Das eigenwillige und eingängige „Bab-Bab-Bab – da-da“ (enstpricht im 4/4-Takt den Zeiten Eins, Eins-Und, Zwei, Drei, Drei-Und) haben zahlreiche Interpreten später in ihren Coverversionen geglättet oder den Song im  6/8-tel Gefühl interpretiert (so z. B. die Rolling Stones). Spätere Live-Versionen von Solomon Burke wurden am Schlagzeug als leichter tanzbare „Zwei-Vier-Backbeats“ getrommelt.

Basis-Groove „Cry to Me“ von Solomon Burke
Interpretation des „Cry to Me“ Grooves (Video-Länege 0:33)

Der Komponist und Produzent Bert Berns

Aus der Biografie BertBerns.com: „A Cuban music aficionado since even before he traveled to Cuba in the days before Castro, Berns brought the heart of mambo into rock and roll — not the supple Brazilian samba rhythms found in records by Jerry Leiber and Mike Stoller or Burt Bacharach, but fiery Afro-Cuban incantations that pulsed with sex and sin.“

Der Drummer Gary Chester

Gary Chester wirkte als Studio-Drummer an einigen hundert Titeln über drei Jahrzehnte mit. Er ist der Autor des Lehrbuches „The New Breed“. Als Drummer, wie auch als Lehrer, verfolgte und realisierte Chester ambitionierte Ziele.

“His systems have been used and endorsed by drummers such as Kenny Aronoff, Danny Gottlieb, and Dave Weckl.” (Drummerworld.com über Gary Chester)

„Playing good is not good enough, you’ve got to be innovative.“

Chester zitiert nach Bob Henrit

Einen detaillierten  Artikel über das Wirken von Gary Chester hat  Schlagzeuger Bob Henrit (Argent / The Kinks) 2018 geschrieben. Gary Chester starb am 17. August 1987.

Christian W. Eggers, 19. Februar 2021 (letzte Aktualisierung: 22. Februar 2021)

Quellen

Berühmte Grooves – „The Charleston“

Mit dem aktuellen Boom der 20er Jahre Retro-Fernsehserien ist das Interesse am Charleston als Tanz, Musik- und Modestil zurückgekehrt. Der Tanzstil sowie die quirlige Energie der Komposition des Songs „The Charleston“ sind die Erkennungszeichen für den „Tanz auf dem Vulkan“ der „Roaring Twenties“.  In Europa wurden „The Charleston“ und der Charleston als Tanz durch die Auftritte der Künstlerin Josephine Backer bekannt.

Deckblatt der Partitur

Der Charleston Beat

Der Charleston Groove (oder auch „Beat“) basiert auf einem Swing-Gefühl im 4/4-Takt, so wie die meisten traditionellen Jazz-Rhythmen. Das Tempo variiert, je nach Interpretation der Orchester, zwischen 190 und 250 Beats per Minute (bpm). Für die damalige Zeit war das Tempo des „The Charleston“ für tanzbare Musik schnell und ein neuer Trend. Das Schlagzeug fungiert in den Orchester-Arrangements als „Zeithalter“ in der marschartigen Spielweise der „Vor-Swing-Ära“. Es liegt in der Natur der sehr schnellen Grooves der frühen Spielweise, dass diese „zackiger“ als die schnellen auf dem Ride-Becken gespielten Swing Grooves der nachfolgenden Bigbands klingen.   

„Go-and-stop“

Eine Besonderheit des Charleston als Rhythmus liegt zunächst in einem Wechselspiel aus „Go-and-stop“ des rhythmischen 4/4-Flusses. Der erste und stark betont gespielte Schlag liegt auf der Zählzeit „Eins“ und der zweite betonte Schlag folgt ein wenig vor der „Drei“ des Pulses. Notiert werden kann die zweite Betonung auf dem dritten Triolenachtel der zweiten Achteltriole oder als „2-Und“ im binären Notenbild. 

Das Original des Komponisten

Die abwechslungsreiche und harmonisch anspruchsvolle Originalkomposition mit ihrem meist nicht mehr gespielten kunstvollen Intro kannst du hier anhören: James P. Johnson „The Charleston“ auf YouTube.  

Noten zum Basis Groove „The Charleston“   

Die in den Noten gezeigte Figur ist keine Erfindung des Charleston; sie wurde jedoch mit dem durch diese Schlagfolge geprägte Rhythmik des Songs „The Charleston“ berühmt. Die Herkunft geht auf afroamerikanische Tänze und den Musikstil Ragtime zurück.

Audio- und Video-Beispiel „The Charleston“ für das Schlagzeug

Das Beispiel ist sehr schnell gespielt (247 bpm). Instrumente: Wood Block (Stick), Hi-Hat, Bass Drum und Snare Drum (Jazz Besen)
Video Drums „The Charleston“ (Länge: 0:21)

Tipps zur Umsetzung des Charleston Beat am Drum Set

Am Set gespielte Grooves  zum Song „The Charleston“ weisen zunächst  die oben in den Noten beschriebene „Go-and-stop“-Figur auf. Dabei können, je nach Geschmack, unterschiedliche Klanginstrumente gewählt werden. Wirkungsvoll und dem Sound der 20er entsprechend sind Kuhglocken und Holzblöcke sowie kleinere Crash-Becken.

Die Abschnitte der Komposition, die nicht in dem Erkennungszeichen einer „Go-and-stop“ – Figur gespielt werden, sollten im „Two-Beat“ (im Wechsel von Bass Drum und Hi-Hat auf den Pulsschlägen) getrommelt werden.

„Der Charleston“ hat ein kräftiges „dixielandisches“ Gefühl. Daher klingt es, so wie häufig zu hören, nicht so typisch, wenn im Stil der Big Bands der 40er Jahre ein Swing-Ride auf dem Ride-Becken mit allen vier Bass Drum Pulsschlägen („Four Beat“)  gespielt wird.

Komponist und Geschichte des „The Charleston“  

Die von dem Pianisten James P. Johnson komponierte Melodie „The Charleston“ wurde nach ihrer Aufführung im Musical „Running Wild“ am New Yorker Broadway 1923 weltweit populär. Um die Entstehung des Songs „The Charleston“ ranken sich verschiedene Geschichten. Eine von ihnen beinhaltet den Einfluss der Jenkins Orphanage Band, einer von fünf Brassbands aus Mitgliedern des Jenkins-Waisenhauses in Charleston, South Carolina. Eine Darbietung dieser reisenden Bands soll Komponist Johnson zu seinem Song „The Charleston“ in New York inspiriert haben.

James P. Johnson, der Komponist des Songs „The Charleston“. Bildquelle: Dieses Werk stammt aus der William P. Gottlieb Sammlung der Library of Congress. „In accordance with the wishes of William Gottlieb, the photographs in this collection entered into the public domain on February 16, 2010.“

Bekannt ist, dass Johnson viel Zeit damit verbrachte Clubs und Vaudville-Shows in New York zu besuchen und den Pianisten zuzuhören. Johnson gilt als Erfinder des Stride-Bass-Spiels, einer besonderen Technik der linken Hand am Piano. Seine Broadway-Kompositionen verbanden klassische Musik mit Ragtime, Dixieland und Blues. Als Pianist war Johnson auf Grund seiner hervorragenden Technik und seines feinfühligen rhythmischen Zeitgefühls der Begleiter zahlreicher Jazz-Größen, wie der Bluessängerin Bessie Smith.  

Christain W. Eggers, 10. Februar 2021 (letzte Aktualisierung dieses Beitrags: 10. Februar 2021)

Quellen

Berühmte Grooves – Der Bo Diddley Beat

Nicht vielen Musikern ist vergönnt, dass ein Groove nach ihnen benannt wird. Der „Bo Diddley Beat“ prägt seit 1955, mit dem Erscheinen der Single „Bo Diddley“, zahlreiche Kompositionen der Rock- und Popmusik.  Bo Diddley, der nie Gitarrenunterricht gehabt haben soll und zuvor Geige spielte, gelang mit seiner Experimentierfreude durch die Mischung afrokubanischer Rhythmik mit dem elektrischen Delta Blues der 50er Jahre ein unverwechselbarer Sound und Groove.

Was Schiffsnägel mit einer Clave zu tun haben

Etwas nebulös wird häufig von der Clave gesprochen, die den Bo Diddley Beat prägt.

Der Begriff Clave leitet sich aus der Bezeichnung von Klanghölzern, den Claves, ab. Die frühen Claves bestanden aus hölzernen Schiffsholznägeln, die in der lateinamerikanischen Musik als Perkussionsinstrumente benutzt wurden. Dabei wurden die Hölzer so geschlagen, dass in einer zweitaktigen rhythmischen Figur drei Holzanschläge im ersten Takt und zwei im zweiten Takt erfolgen. Oder aber auch andersherum, also zwei Schläge im ersten Takt und drei Schläge im zweiten Takt. Dieses 3:2 oder 2:3 Verhältnis wird heute Clave genannt. Das Raffinierte dabei ist, dass die fünf Holzanschläge der zweitaktigen 4/4-Figur nicht alle auf den Vierteln erfolgen, sondern meist einer von ihnen auf einem „Und-Schlag“.

Die „Bo Diddley Clave“

Der aufregende Schwung des Bo Deddley Beats basiert auf einer 3 zu 2 Clave. Im ersten Takt der Figur erfolgen 3 „Clave-Beats“ und im zweiten Takt werden zwei „Clave-Beats“ gespielt. Diese Schläge erfolgen jedoch nicht mit Klanghölzern, sondern als Akzente auf den Trommeln. Im Notenbild kannst du sehen, auf welchen Zählzeiten die Akzente gesetzt werden.

Noten zum Bo Diddley Beat: Clave und der Groove mit einer Variation im „Second Line Feel“, siehe Video unten.

Zum Anhören und Anschauen

Die Audio-Datei gibt den Bo Diddley Beat in einer Two-Beat-Spielweise (Wechsel von Bassdrum und Hi-Hat auf den Vierteln wieder). Die Notation der „Beinarbeit“ und der Akzente findest du in den obigen Noten.

In diesem Beispiel habe ich den Bo Diddley Beat – wie ursprünlich – auf dem Standtom getrommelt.

Variationen des Bo Diddley Beat

Du kannst den Bo Biddley Beat auf viele verschiedene Arten trommeln. Es gibt ein Vielzahl von Songs, die im Kern auf dem Bo Diddley Beat basieren. Puristen bevorzugen eine mehr auf Achtel-Schlägen basierende („luftigere“) Version. Etwas fließender kann es klingen, wenn man den Beat in 16tel Schläge unterteilt und die Akzente der Clave nicht auf der Bassdrum mitspielt (siehe unten, „Schellenkranz-Variante“).

Bassdrum Akzent Variante

Hier habe ich den Beat auf der Snare mit der Bassdrum auf den Akzenten (Clave) getrommelt. Das Fenster oben Rechts gibt die Clave wieder. Sie enstpricht den Akzenten auf der Snare und den Bassdrumanschlägen.

Der Bo Diddley Beat etwas „Second lining“ gespielt. Im Fenster oben Rechts kannst du die Clave hören und sehen. Sie entspricht den Akzenten auf der Snare und den Anschlägen der Bassdrum.
Schellenkranz Variante

Einen schönen Zweiklang auf der Snare kannst du erzeugen, wenn du einfach einen Schellenkranz auf die Snare legst und den Kranz mit den Jazz-Besen anspielst.

Ein auf die Snare gelegter Schellenkranz erzeugt einen effektvollen Zweiklang. Der Kranz kann mit den Besen angespielt werden. Sie auch „I Got a Woman“ im Groove Arhiv.

Bo Diddley Beat mit einem Schellenkranz auf der Snare gespielt
Die „Schellenkranz-Variante“, notiert als 16tel Anschläge

Der Original-Groove wird von zwei Musikern erzeugt: Clifton James (oder Frank Kirkland) spielte das Drumset und Jerome Green die Maracas. Mehr erfahren kannst du über Bo Diddley und seine Drummer in der Vorstellung des Grooves zu dem Song „I’m Bad“.

Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren! Wie immer, freue ich mich über Anregungen und Kritik. christian@stompology.org

Christian W. Eggers, 17. Januar 2021 (Letzte Aktualisierung: 6. März 2022)

Quellen:

  • Handbuch der populären Musik, Peter Wicke u.a., Schott Verlag
  • wikipedia zur Verwendung von Claves
  • Early Rhthm And Blues Drumming, Daniel Glass, Alfred Verlag
  • laut.de über das Leben von Bo Diddley