Beispiel der digitalen Bearbeitung analoger Schlagzeugaufnahmen

Mit diesem Artikel beschreibt Drummer-Kollege Beeble, wie man eine Tonbandaufnahme eines Schlagzeug-Grooves der 50er Jahre, den Bo Diddley Beat, mit digitalen Vintage-Tools bearbeiten kann. Die Beschreibung durfte ich freundlicherweise aus dem drummerforum.de übernehmen.

Zunächst hier der Groove, so wie er von mir mit einem Uher Report 4000 IC, mit nur einem Mikrofon über dem Schlagzeug aufgebaut, aufgenommen wurde.

Die Rohdatei des Bo Diddley Beats

Ausgangsmaterial und Analyse

Es folgt jetzt die Analyse zur Aufnahme von Beeble aus dem drummerforum.de:

Hier eine Statistik zu deiner rohen Aufnahme.

Die Aufnahme hat einen recht geringen Dynamikumfang und sollte für genügend Headroom zur Nachbearbeitung etwas niedriger ausgesteuert werden, also bei der Wandlung vom Tonband in den Rechner.
Geht aber gerade noch so. Wahrscheinlich bist du auch gut in die Bandsättigung gefahren, wie du versprochen hattest.


Ich habe versucht den Mulm etwas zu entfernen und die HH und allgemein die Hochmitten und Höhen etwas rauszuarbeiten.


Leider ist wahrscheinlich durch die Position des Mikros die BD etwas untergegangen. Aus dieser Monoaufnahme ist sie so gut wie nicht herauszuarbeiten.

Die digitale Bearbeitungskette

Das Signal wurde über einen Send zu einem IR Plate Reverb geschickt, so richtig vintage.

Das ist zwar ziemlich gefährlich und ein Kompromiss auf Kosten der Klangqualität zugunsten von etwas Raum.

Der Reverb bekommt noch einen EQ mit low-und high cut, um das Ganze nicht zu sehr zu vermüllen (jaja, nicht vintage, aber das konnte man damals auch schon).

Der Hall wurde dann auch noch mit einem LA2A komprimiert ( mein Lieblings-Röhrenkompressor).

Dann ging es in die Mastering Kette von Ozone: Zuerst durch einen Pulteq ähnlichen EQ
– da kommt dann schon die HH etwas noch oben.

Weiter gehts durch einen Vintage Kompressor – fängt etwas die Transienten ab und tut der HH und den Becken gut. Der arbeitet aber nur ganz minimal.

Dann ein Limiter, um die Spitzen abzufangen und ein Stereo Imager, welcher das Frequenzband (leicht) aufteilt und auf einen Stereokanal verteilt.
Der ist jetzt nicht vintage, aber gibt dem ganzen ein wenig Glitter und Klarheit.
Der Maximizer am Ende hat so gut wie keinen Einfluss auf den Klang und dient einzig dazu, dass nichts clippt.

Das Ergebnis der Bearbeitung

Das Ergebnis der digitalen Bearbeitung mit „Vintage“-Tools

Dank an den Autor der Analyse, der Bearbeitungsschritte sowie der Screenshots Beeble aus dem drummerforum.de

Christian W. Eggers – 27.10.2021

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