„Take Five“ – Prelude to a great drum groove – Part 2

Im ersten Teil dieses Artikels über den berühmten Schlagzeugpart des Jazz-Hits Take Five ging es um den Basis-Groove. Dieser besteht in der gefühlten Abfolge eines 3/4-Taktes und eines 2/4-Taktes.

Hier nochmals der Basis Groove, so wie er im ersten Teil dieses Artikels auf einem 3/4 zu 2/4 Gefühl nachempfunden ist.

In diesem zweiten und letzten Teil zur Spielweise von Take Five geht es um das Erfassen der Groove-Melodie und deren Umsetzung mit den Besen auf der Snare. Abschließend folgt die Darstelleung einer Möglichkeit zur Improvisation und damit zum Einstieg in ein Solo im 5/4 Take Five Gefühl.

Annäherung über die Schlagmelodie

Eine Möglichkeit den Groove zu erfassen, besteht in der Übertragung der charakteristischen Schläge in eine Hand-to-hand Spielweise (RLRL) auf der Snare. Auch hier kann das Nachsingen der Schlagmelodie sehr hilfreich beim Einüben sein.

Der Besen-Groove auf der Snare eignet sich besonders gut für leise Spielweisen und als Vorübung zur individuellen Variation des 5/4-Taktes.
Schlagfolge auf der Snare mit den Besen gespielt

Dave Brubeck Quartet. Von links: Dave Brubeck, Paul Desmond, Joe Morello und Gene Wright. (1) Take Five wurde die meist verkaufte Jazz-Single aller Zeiten.

Fills als Einstieg in ein Solo im 5/4-Takt

Auch wenn in diesem Leben die Zeit nicht für jeden ausreicht, die Virtuosität und das Feingefühl eines Joe Morello für das unglaubliche Solo des Songs zu erreichen, ist es möglich sich von der verinnerlichten Schlagfolge auf dem Ride-Becken zu lösen und individuelle Variationen auf den Trommeln im Take Five Gefühl einzubauen.

Die Notation zeigt einen Fill zur „Eins“

Die in der Schlagmelodie gezeigte Figur wird auf den ersten drei Grundschlägen geöffnet. Die Akzentuierung des Grooves bleibt erhalten. Sie wird jetzt über die Trommeln verteilt. Auf der „Fünf“ erfolgt eine „Ug-ge-da“-Triole. Effektvoll ist danach das „Landen“ auf der „Eins“ mit einem unerwarteten Akzent.

Die Ausschmückung über das Set verteilt zur „Eins“ des zweiten Taktes. Hier im Audio ist der Fill zweimal hintereinander zu hören.
Weiterführende Literatur

Wer sich für das vollständige Solo von Joe Morello interessiert, kann das Original hier in einer Übertragung von Schlagzeuglehrer Timo Ickenroth auf der Website der Fachzeitschrift Sticks finden. Der Beitrag enthält zudem Hinweise zur Spielweise des Solos.

Der Drummer – Joe Morello

Was soll noch berichtet werden über einen „Meister der Meister“ Joe Morello, was nicht jeder Trommlerin und jedem Trommler lange bekannt ist? Seine Lebensgeschichte ist auf Drummerworld hervorragend mit Videos, Fotos und Texten dokumentiert. Daher an dieser Stelle nur ein Zitat der Pianistin Marian McPartland über den jungen Joe Morello:

„Mit seinen dicken Augengläsern sah er weniger aus wie ein Drummer als ein Student der Nuklearphysik. Ich kann mich nicht erinnern, welches Stück wir spielten, aber das spielt auch keine Rolle, denn innerhalb von Sekunden erkannte jeder im Raum, dass der zurückhaltend auftretende Bursche ein phänomenaler Drummer war. Jeder hörte zu. Es war eine Freude, seiner präzisen Mischung aus Anschlag, Geschmack und fast unglaublicher Technik zuzuhören.“ (3)

Christian W. Eggers – 15. August 2021 (letzte Aktualisierung am 15. August 2021) christian@stompology.org

Dieser Artikel erschien erstmals 2020 auf stompology und wurde vollständig überarbeitet.

Quellen und Material

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