Berühmte Grooves – Got My Mojo Working

„Viele der älteren Bluessänger glauben, dass Europa den Blues übernehmen wird. In Europa wollen sie nicht, dass ich ‚Onkel Tom‘ oder den Clown mache, wie ich es hier tun muss.“ So resignativ äußerte sich Muddy Waters 1964 in einem Interview der Zeitschrift Rhythm and Blues. (1)

Tatsächlich gab es kaum eine britische Beat Band der 60er, die die 1957 von Muddy Waters eingespielte Version von Got My Mojo Working zunächst nicht in ihr Repertoire übernahm. Heute gilt Muddy Waters als der „wichtigste Blues-Musiker der Nachkriegszeit“. (2) Waters’ Version von Mojo Working wurde in die Grammy Hall of Fame aufgenommen und steht auf der Liste Songs of the Century (2001). (3)

Anhören kannst du den Song in der Version von 1957 auf YouTube unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=-SBmury81Ws

Der Groove

Mojo Working ist zunächst ein “Twelve Bar Blues”. Im ersten Akkord der Blueskadenz (Tonika) erfolgt ein kleines Gitarren-Riff, das den Song von den unzähligen “typischen” Bluessongs abhebt und stark „nach vorne“ treibt. Und da ist das hohe Tempo, das meist in Notationen mit der Spielanweisung „With a moving beat“ angegeben wird. Dieser Moving Beat hat es in sich. In der Notation sieht er einfach aus.

Die Basis des Schlagzeuggrooves von Got My Mojo Working bildet das Swing-Pattern. Die 2-Und sowie die 4-Und werden auf der Snare synchron zum Becken mitgespielt. Das verleiht dem Groove einen „federnden“ Drive.
Es gibt inzwischen unzählige Variationen verschiedenster Interpreten. Diese Variation im zweiten Takt auf den Zählzeiten Drei und Vier der Notation wird sehr häufig gespielt.

Versucht man den Groove, so wie notiert als Swingpattern, nur eben sehr schnell, zu trommeln, will das nicht richtig zur Spielweise der anderen Instrumente passen. Der R&B Kenner Daniel Glass beschreibt die Spielweise am Schlagzeug als „double time swing feel“. (4)

Audio: Groove Got My Mojo Working – Zusammenspiel Schlagzeug und Gitarren.

Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren, Üben, Verbessern und Variieren dieses mitreißenden Grooves!

Christian W. Eggers – 16. Oktober 2022 – christian@stompology.org

Quellen und Titelfoto

Titelfoto: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Muddy_Waters#/media/File:Jambalaya_1976_Muddy_Waters.jpg auf wikimedia; Public Domain

Famous Grooves – Mellow Yellow by Donovan

Hausdurchsuchung bei den Rolling Stones, Szenen des  Hipster-Films  Blow Up zensiert und die Beatles erhalten Morddrohungen, weil sie sich angeblich für wichtiger als Jesus halten: Fast scheint es so, als kommt die zweite Hälfte der Swinging Sixties ein wenig aus dem Takt. Da kommt 1967 der Song des schottischen Musikers Donovan über einen geheimen Glücksbringer Mellow Yellow gerade richtig. Mellow Yellow von Donovan kannst Du auf YouTube anhören.

Der Song

Das Musikmagazin Cash Box bezeichnete Mellow Yellow als „easy-going, sophisticated blues number which should be a giant.” Sogar dem amerikanischen Publikum hat der Song des schottischen Folk-Musikers gefallen. Mellow Yellow erreichte Nummer 2 der  Billboard Hot 100. (1)

Vielleicht ist es die verblüffende Einfachheit, die nicht aus der Not, sondern mit kalkulierter Reduktion durch den Produzenten Mickie Most einen Klassiker der Popmusik entstehen lassen ließ.  

Der ewige Hippie

Der junge Donovan wollte eigentlich ein Jazz-Drummer werden: „Mit 14 Jahren spielte ich dann Schlagzeug. Nicht in einer Band, sondern nur für mich selbst und ich wollte unbedingt Jazz-Drummer werden. Mein Vater besaß Aufnahmen von Gene Krupa vom berühmten Carnegie Hall Konzert in 1938; ich hörte sie mir immer wieder an und wusste, dass dies mein Ziel war.“ (2) Zum Glück ist es anders gekommen.

Für seine Studioproduktionen setzte Donovan bevorzugt gestandene Jazz-Drummer ein. Die waren dabei wahrscheinlich weniger technisch als mehr mit dem Weglassen gefordert.

Der Gitarren-Groove

Der Groove des Songs ist durch Donovans perkussives, sparsames und enorm präzises Gitarrenspiel geprägt. Dem Schlagzeug kommt keine besondere Bedeutung bei der rhythmischen Gestaltung des Songs zu.

Der Song besteht aus dem Wechsel von Strophe / Refrain ohne Bridge und Zwischenspiel.

Es klingt so einfach: „Tack-Tack-Tack-Tack“ ohne Ausklang der vier Akkorde. Schnell ist man versucht die Viertel als binären Marsch „herunterzuschrubben“. Das geht schief. Der Song verliert sein beschwingtes Flair.

Werden aber die  Akkordanschläge im ursprünglichen moderaten Tempo von 110 bpm als erste Achtel einer Achteltriole aufgefasst („Tri-Oh-La“), entsteht ein leichtes Rollen, so wie im Blues-Rock bei ausgespielten Achteltriolen im 6/8-Gefühl. Und schon machen die vier einzelnen Anschläge pro Takt Spaß. Nämlich durch das, was nicht gespielt wird. Die pausierenden Triolenachtel sind der Kitt, der den hörbaren Anschlägen erst Leichtigkeit und etwas Geheimnisvolles verleiht.

Audio: Gitarre der Strophen zum Metronom gespielt. Ein kleiner rhythmischer Schlenker erfolgt auf dem vierten Anschlag der D-Akkorde. Das Original wird auf einer akustischen Gitarre gespielt.
Putting it all together: Gitarre, Bass, Drums und Gesang – Erste Strophe „Mellow Yellow“.

Der Drummer Bobby Orr

Häufig ist zu lesen, dass die englische Beat-Szene, im Gegensatz zur US-amerikanischen Musikindustrie, auf nicht sonderlich kompetente Schlagzeuger zurückgreifen konnte.  Der Schotte Bobby Orr gehörte zu den zahlreichen hervorragend ausgebildeten Studiomusikern, die nie vom Publikum (und von der Fachpresse wenig) wahrgenommen wurden.  

Nicht einmal Bobby Orr konnte sich erinnern, welchen berühmten Songs er seinen Beat verliehen hat. Eine Würdigung dieses international erfolgreichen Drummers findet sich, etwas versteckt, auf der Unternehmenswebsite des Schlagzeugherstellers Gretsch. (3)

Ich wünsche viel Freude beim Entdecken und Wiederentdecken der Swinging Sixties mit ihren aufregenden Musikproduktionen und den zahlreichen bekannten und unbekannten Musikerinnen und Musikern.

Christian W. Eggers – 11. September 2022 (letzte Aktualisierung dieses Artikels am 11. September 2022) christian@stompology.org

Quellen

Bildnachweise

  • Titel/Teaser: Cover/ Inlay „Mellow Yellow“, Epic
  • Aufbau des Songs: Ch. Eggers

Famous Grooves – Be My Baby

Hollywood war nicht nur der Tatort gewalttätiger Filmproduzenten. Träume und Albträume vermischten sich auch im berühmten Gold Star Tonstudio. Der Kulturbetrieb, und nicht allein der US-amerikanische, entlarvt sich spätestens dann vollständig zur Farce, wenn sich, wie im Falle des Produzenten und Komponisten Phil Spector, herausstellt, dass der für seine große Begabung und Einfühlung gelobte Künstler Freude daran hatte, Menschen zu quälen.

Wall of Sound

Phil Spector erschuf mit dem Song Be My Baby 1963 ein euphorisches Liebeslied, welches in der Liste des Rolling Stone der 500 besten Songs aller Zeiten Platz 22 erreichte und als Produktion neue Maßstäbe für die Popmusik setzte.

Phil Spector beschäftigte in den frühen 60er Jahren die Studio-Band „The Wrecking Crew“. Sie waren die Musiker, die die „Wall of Sound“ in den Gold Star Studios in Hollywood verwirklichten. Hier im Bild: Don Randi, Al De Lory, Carol Kaye, Bill Pitman, Tommy Tedesco, Irving Rubins, Roy Caton, Jay Migliori, Hal Blaine, Steve Douglas, und Ray Pohlman.

Hierzu trug der für damalige Gewohnheiten bombastische Schlagzeugklang bei. Spector soll extrem großen Wert auf das Schlagzeug gelegt haben. Für Be My Baby mit den Ronettes heuerte er gleich zwei der besten amerikanischen Rock‘n Roll Drummer an: Hal Blaine und Earl Palmer. Als Mitglieder der Wrecking Crew, einem Zusammenschluss von Musikern zu einer Studio-Band, waren Blaine und Palmer an nahezu jeder amerikanischen Hit-Produktion der 50er und 60er Jahre beteiligt.

Der Groove

Der Basis-Rhythmus der Band basiert auf einem Achtel-Latin-Feel mit den Betonungen auf der Eins, der Zwei-Und und der Vier. Vieleicht kam der Produzent auch deshalb auf die Idee Kastagnetten einzustezen. Damit der Groove nicht „süßlich“ baladenhaft verschwimmt, werden die Akkorde nicht weich intoniert.

Wie eingangs erwähnt: Spector wünschte einen dominaten Schlagzeugsound mit viel Hall. Der 4/4-Groove von Be My Baby setzt sich aus einer Half-Time-Feel-Figur in den Strophen und einer üblichen Achtel-Beat-Figur in den Refrains zusammen. Sparsam aber wuchtig orchestral wirkt die „verlangsamte“ Schlagfolge der Strophen. Sie ist das Markenzeichen der Rhythmik dieses Songs.

Die Strophen von Be My Baby lassen den Backbeat auf der Zählzeit 2 aus. Es ensteht der Eindruck eines halben Tempos gegenüber dem Tempogefühl in den Refrains. Im zweiten Takt der Figur entsteht durch die drei Achtelschläge auf der Snare unerwartete Bewegung. Im Wechsel der beiden Takte liegt Entspannung und Anspannung. Das macht wahrscheinlich den Reiz dieser nicht langweilig werdenen Figur aus
Basis-Drumpart mit Begleitung: Be My Baby

Über die „Nasse Platte“

Eine besondere Rolle bei der Entstehung der „Wall of Sound“ kommt dem Plate Reverb zu. Ohne diese raumgreifenden Geräte in Kombination mit weiteren Hall-Systemen wäre es schwierig geworden, die gewünschte Staffelung des Klangs in Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund zu erzeugen. Hört man das Original-Intro von Be My Baby, ist auf den Drumbeats eine sehr deutliche „Hallfahne“ im Ausklang der einzelnen Beats zu hören. Erstaunlich wie musikalisch sich dieser Effekt in den Gesamtsound einfügt.

Wie immer: Viel Freude beim Ausprobieren und Experimentieren mit dieser packenden Schlagfolge der frühen Popmusik!

Christian W. Eggers – 25. August 2022 – christian@stompology.org (Letzte Aktualisierung dieses Artikeles am 25. August 2022)

Bildnachweise

Surfen im Off-Beat

„Surfmusik [ist] die Erinnerung an eine Jugend, in der nicht schon ab dem Kindergarten auf den Universitätsabschluß hingearbeitet wird. Und indem sie aber zugleich die Scheinhaftigkeit dieses Entwurfs offen darstellt, ist sie zugleich eine Aufforderung, die Gesellschaft so zu verändern, daß das, was ‚Jugend‘ einmal sein wollte, eine Möglichkeit für alle wird.“ (1) So viel Unbeschwertheit durfte nicht gut ausgehen.

Der Ur-Surfbeat am Schlagzeug wurde bereits am Beispiel des ausgeflippten Songs Surfin Bird vorgestellt. Heute geht es um eine kleine aber wirkungsvolle Variante des Surfbeats.

In der Kombination mit dem Handklatschen im Basis-Groove wird am Schlagzeug eine Off-Beat-Figur ( Erklärung: siehe dort Offbeats und Onbeats) getrommelt. Aber der Reihe nach.

Dieses ist die Basis-Figur des Surfbeats; hier auf der Snare und auf dem Standtom gespielt.
Die Basis wird durch Handklatschen und Schellenkranz unterstützt.
Jetzt wechselt das Schlagzeug in einen Off-Beat auf der Zeit 2-Und. Wird diese Figur am Schlagzeug der mit den Händen geklatschten Basis hinzugefügt, entsteht ein bewegter und treibender Groove.

Diese Variation bietet sich immer dann an, wenn mehr Spannung aufgebaut werden soll, so zum Beispiel im Übergang zu einem neuen Chorus oder zur Unterstützung eines Gitarrensolos im „Chuck Berry Stil“. Als Hörbeispiel dient hier das nachempfundene Outro des Songs Surfin‘ Safari von den Beach Boys.

Wird die Hi-Hat leicht geöffnet, entsteht ein gleichmäßiger Fluss. Ein wenig wie das Rauschen brechender Wellen.

„You gotta catch a wave and you’re sittin‘ on top of the world.“ Viel Freude beim Ausprobieren und Experimentieren!

Christian W. Eggers -7. August 2022 – christian@stompology.org (letzte Aktualisierung dieses Beitrags am 7. August 2022)

Literatur:

  1. Koltan, Michael: Was ist Surfmusik?

Wie die Hinterwäldler das Rocken entdeckten

Dass Rhythmus nicht allein eine Sache des Schlagzeuges ist, ein Groove erst im Zusammenspiel mit der Band „rund“ wird, ist eine bekannte Tatsache. Aber wie funktioniert das genau? Olaf Klemm und Alexander J. Schneider von der Band Rockabillity haben sich mit diesem Thema am Beispiel ihrer Musik Rockabilly beschäftigt. Unter anderem geben die Beiden Einblicke in die perkussive  Spielweise der Slap Technik am Kontrabass und wie diese in die Musik integriert wird.

„Wie die Hinterwäldler das Rocken entdeckten“ – Ein Gastbeitrag von Olaf Klemm und Alexander J. Schneider

Als erster professionell aufgenommener Titel im Rockabilly Stil gilt That’s Allright Mama mit Elvis Presley, Scotty Moore an der Gitarre und Bill Black am Kontrabass. Die Originalversion des Songs wurde knapp zehn Jahre zuvor (1946) von dem Bluesgitarristen und Sänger Arthur „Big Boy“ Crudup geschrieben und in Chicago beim R&B Label RCA Victor mit Crudup aufgenommen und veröffentlicht. In der von Elvis Presley erschienenen Version, produziert von Sam Phillips, wurde der Song 1954 ein weltweiter Erfolg. Auf eine Schlagzeugbegleitung wurde verzichtet.

Die Plattenindustrie hatte das Etikett „Rockabilly“ zu dieser Zeit jedoch noch nicht für sich entdeckt. Erst in den 1980er Jahren mit der Band Stray Cats mit Frontmann Brian Setzer wurde Rockabilly als „Neo Rockabilly“ international bekannter.

Die Wortschöpfung „Rockabilly“

Der Wortendung „billy“ im Begriff Rockabilly ist abgeleitet von der historischen Verwandtschaft zur Hillbilly/Bluegrass-Musik. Hillbilly, inhaltlich Hinterwäldler oder Landei, ist ein meinst abfälliger Ausdruck für eine weiße Person aus dem südlichen, ländlich, bergigen, Teil der USA mit einem Mangel an Bildung und Kultiviertheit, was letztlich auch zum eher unattraktiven, unpopulären Image der Musikrichtung führte und einer großflächigen Verbreitung hinderlich war.

Der erste professionell aufgenommene Titel im Rockabilly Stil war 1954 That’s Allright Mama, gespielt von Elvis Presley, Scotty Moore an der Gitarre und Bill Black am Kontrabass.

Stil oder nur ein Etikett?

In den Anfängen fungierte der geslapt gespielte Kontrabass als Schlagzeugersatz. Dies soll wohl auf das konservative Reglement der Country Musiker, insbesondere der Grand Ole Opry in Nashville zurückgehen, die sich als bläser- und schlagzeugfreie Zone den „alten Werten der Vorfahren“ verpflichtet sah.

Inwieweit die Schlagzeugfreiheit mit dem „No Drumming Law“ der USA zusammenhängt, das Trommeln generell verbot, um die Kommunikation der Sklaven untereinander zu unterbinden, kann an dieser Stelle nicht belegt werden, die Vermutung liegt aber in Anbetracht der historischen Verbindung zur Country Music und zum weißen Western-Swing der Farmer nahe.

In den Anfängen fungierte der geslapt gespielte Kontrabass als Schlagzeugersatz.

Die klassische Triobesetzung (Gitarre/Gesang, Kontrabass, Schlagzeug) wird bisweilen mit Saxophon oder Klavier aufgestockt. Auch sind traditionelle Instrumente, wie Banjo, vereinzelt zu finden. Dies kennzeichnet die Verwandtschaft zum Hillbilly und Bluegrass sowie anderen Countryeinflüssen.

Wegen der Artistik während der Show und dem Herumturnen mit und auf dem Instrument wird eine gewisse Stabilität vorausgesetzt.

Kontrabass Spielweisen

Heutzutage werden im Rockabilly Kontrabässe mit gesperrten Hölzern eingesetzt. Wegen der Artistik während der Show und dem Herumturnen mit und auf dem Instrument wird eine gewisse Stabilität vorausgesetzt.

Um live die perkussiven Slapgeräusche gesondert abnehmen und ggf. unterschiedlich kanalisieren zu können, werden zweiteilige Abnehmersyteme angeboten, bei denen neben dem Steg Pickup ein zweiter Abnehmer zur Montage unter dem Griffbrett existiert. Hierbei kann i.d.R. das Mischungsverhältnis eingestellt werden. Zumal beide Abnehmer auch unterschiedliche Frequenzbereiche hören. Notwendig ist die Zweiteilung jedoch nicht, da die Stegabnehmer die perkussiven Elemente ebenfalls hören.

Am Steg des Kontrabasses angebrachter Tonabnehmer

Slap Technik am Bass

In der Regel werden im 4/4 Takt die Saiten wie beim Wechselbass angerissen, um den gegriffenen Ton zu erzeugen und dann die Saite auf das Griffbrett „aufklatschen“ zu lassen oder eben die Saite für den Shufflerhythmus nochmals nach unten zu schlagen. Wobei das Zupf/Slap-Muster jeweils zum Schlagzeugrhythmus angepasst wird.

Diese Slap Technik, ursprünglich aus dem Dixieland Swing stammend, ist aber auch in anderen Musikstilen als frische tolle Farbe einsetzbar.

Notengrafik 1: Double Slap mit Wechselbass – „Bom Tschak!  Bum Tschak!“ Die „X-Noten“ zeigen Slap Klänge
Notengrafik 2: Shuffle „Bom Tack-a – Bom Tack-a“ – Die „X-Noten“ zeigen Slap Klänge

Demonstration der Slap Technik am Kontrabass

Die Gitarre und das Zusammenspiel mit dem Kontrabass

Die Gitarre setzt eher vereinzelte gepickte Harmonien, spielt zeitweise Boogielines oder unterstützt mit einem an das Travis Picking (ein nach Gitarrist Merle Travis benanntes Zupfmuster) angelehnte Pickingeinlagen (wie Double Stops und Banjo Rolls) und unterstützt den Gesang bzw. wechselt sich mit diesem ab.

Olaf Klemm und Alexander J. Schneider von der Band Rockabillity zeigen wie Gitarre und Kontrabss im Zusammenspiel klingen

Die Gitarre wird meistens mit einem Slap Back Delay, einem Echo mit nur einer einzelnen kurzen Wiederholung beaufschlagt, was den typischen Sound deutlich prägt.

Generell sind Gitarren mit Single Coil Pickups zu bevorzugen. Diese liefern den sogenannten „Twang“. Bei Gretsch sind es bisweilen auch doppelspulige Tonabnehmer (Filter’tron), jedoch ist deren „Sichtfeld“ schmaler als bei den üblichen Humbuckern. Daher gehen sie klanglich eher in Richtung Single Coil Pickup.

Bevorzugte Gitarren: Gibson ES-330TDC, Gretsch mit Filter’Tron oder Bigsby Pickups sowie Fender Telecaster (siehe Diashow oben).

Anfangs wurden akustische Stahlsaiten-Gitarren genutzt (Elvis nutzte z.B. die Gibson J-200 von Scotty Moore). Mittlerweile werden jedoch hauptsächlich E-Gitarren, vorwiegend Hollowbodies von Gretsch oder Gibson eingesetzt. Zudem wird auch die musikalische Universalwaffe Fender Telecaster genutzt.

Als Verstärker sind meist Röhrenverstärker, von alten Fender Tweed Amps über Princeton bis zum Dual Showman, im Einsatz.

Leichtes Gepäck – Das Drumset

In der Regel werden kleine Sets, lediglich bestehend aus Snare, Bassdrum, Hi-Hat und einem Crash- oder Ridebecken, manchmal noch mit einem Standtom, gespielt. Häufig auch als Cocktail-Set mit, von unten angeschlagener, stehender Bassdrum. Oftmals stehen die Drummer beim Spiel.

4. Juni 2022 – Autoren: Olaf Klemm und Alexander J. Schneider von der Band Rockabillity – Kontakt und Website: www.rockabillity.de

Olaf Klemm und Alexander J. Schneider stellen ihre Band vor

Rockabillity – Die Band aus dem schwäbisch-fränkischen Wald

Die Band Rockabillity ist ein klassisches Trio bestehend aus Alexander J. Schneider am Kontrabass, Olaf Klemm Gesang, Gitarre, Ukulele und ehemals Markus Berg am Schlagzeug und Gesang. Neben der Freude am Musik machen bieten sich weitere unbeabsichtigte Parallelen an.

Mit der Bandherkunft und dem Proberaum am Rande des schwäbisch-fränkischen Waldes bietet sich die Assoziation zur historischen Herkunft der zweiten Namenshälfte  „Billy“ an. Ländliche, bergige Gegend im Süden des Landes etc. 🙂

Die Band greift einerseits in die historische Repertoireschublade von Rockabilly, Country-Swing, Jump-Blues, bietet aber auch genauso modernere Titel in der handelsüblichen Rockabillyzubereitung.

Der Bezug auf mangelnde Bildung und Kultiviertheit wird von der Band eher augenzwinkernd und selbstironisch mitgeführt. Rockabillies und Rockebellas nehmen sich i.d.R. selbst nicht sooo ernst, sind aber eine nette aufgeschlossene Szene.

Der Bandname suggeriert einerseits Rockabilly, was einen bei einem Auftritt auch erwartet. Wobei die lautmalerische nachgeahmte Endung „abillity“, auf den engl. Begriff „ability“ (mit einem „l“) für Fähigkeit/Fertigkeit steht. Demnach, die Fähigkeit zu rocken. Na, wenn das nichts ist!

Kontakt: www.rockabillity.de