Mama Gladys zeigte sich äußert angetan. Gerade hatte sie den Song Be-Bop-A-Lula im Radio gehört. So griff sie spontan zum Telefon und gratulierte ihrem Sohn zu dem gelungenen Song. „Mutter, das bin nicht ich, das ist Gene Vincent. Vielen Dank!“ soll Elvis Presley geantwortet haben. (1)
Am 4. Mai 1956 in den Music City Recordings in Nashville nahm Gene Vincent mit seiner „hastig zusammengestellten Begleitband“, den Blue Caps, seinen größten Hit auf. Be-Bop-A-Lula, produziert von Ken Nelson, entwickelte sich mit 200.000 Exemplaren innerhalb von vier Wochen seit Veröffentlichung zu der am schnellsten verkauften Single bei Capitol Records. (2)

Keine Elvis-Kopie
Gene Vincent gelang auf seinen beiden ersten Schallplatten ein eigenständiger, aggressiver und urbaner Rockabillystil; in den späteren Aufnahmen klangen manchmal Doo-Wop-Elemente an. (4)
Das Schlagzeug – Wie lässt sich der Klang erzeugen?
Auffallend sind Spielweise und Klang der Snare Drum, die sich von anderen Rock ’n‘ Roll-Aufnahmen dieser Zeit unterscheiden. Schlagzeuger Dickie Harrell nutzte für Be-Bop-A-Lula die Jazzbesen und kreierte zusammen mit dem Bass (Jack Neal) einen „stampfenden“ Sound, der an Jazz-Aufnahmen der 40er Jahre erinnert. Nur dass diese Spielweise mit der zum Aufnahmezeitpunkt modernsten und aufwendigsten Studiotechnik aufgenommen wurde.
Hier kannst Du den Original-Song auf YouTube anhören: https://www.youtube.com/watch?v=UeaertjKRbA
Auf der Snare Drum wird eine Kombination aus Wisch- und Schlaggeräuschen erzeugt.
Der Schlagzeuger
Dickie Harrell war zum Zeitpunkt der Aufnahme von Be-Bop-A-Lula fünfzehn Jahre alt. Dickie Harrell blieb dem Rock ’n‘ Roll treu und nahm 2008 das Album Dickie & Friends: Tribute To Gene Vincent auf. Im Mai 2023 verstarb Harrell im Alter von 82 Jahren.
Ich wünsche viel Freude beim Ausprobieren und Experimentieren!
Christian W. Eggers – christian@stompology.org – 27. August 2023 (letzte Aktualisierung dieses Beitrags am 27. August 2023)
Quellen
- (1) Robert A Rodriguez, The 1950s‘ Most Wanted: The Top 10 Book of Rock & Roll Rebels, Seite 109
- (2) Wikipedia „Gene Vincent„
- (3) https://www.laut.de/Gene-Vincent
- (4) Wikipedia „Gene Vincent„
Bildnachweise
- Teaser/Titelfoto: Ausschnitt aus Gene Vincent The Capitol Years UK CD Album Box Set- Label: Chrome Dreams, 2012
- Porträt Gene Vincent: Autogrammkarte Capitol
- Dickie Harrell Plattencover, Rückseite; Quelle: archive.org

