Ungerade Takte sind zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Swingen können sie aber genauso wie die vertrauteren 4/4-Grooves.
Mit 5/4-Takten im Jazz verbinden Musiker meist „Take Five“ von Dave Brubeck, getrommelt von Joe Morello.
Der hier gezeigte Weg zur Einübung eines swingenden 5/4-Takt soll Dir einen Weg zeigen, wie Du Dich an swingende Kompositionen im 5/4-Takt herantasten kannst.
Und wer weiß: Vielleicht hast Du später Lust und Zeit Dich mit den zahlreichen rhythmischen Feinheiten und Dynamik-Wechseln des „Take-Five“ Drumparts zu beschäftigen.
Erster Übungsschritt – Die Beinarbeit
Nicht zu unterschätzen ist die Beinarbeit als Fundament. Ist dieses einmal sicher, ist die Bein- und Fußarbeit der Felsen auf dem Du stehst und auf dem Du mit den Händen „herumturnen“ kannst.
Das Video und die Noten zeigen eine Möglichkeit ein solches Fundament für den 5/4-Swing einzuüben.

Du spielst einfach wie im „Two-Beat“ den Wechsel der Pulsschläge auf der Bassdrum und mit der getretenen Hi-Hat. Auf der Fünf landest Du dann auf der Bassdrum. Den nachfolgenden Takt beginnst Du wieder mit der Bassdrum.
Zweiter Übungsschritt – Der Swing-Ride
Wenn Du schon Swing spielst, ist dieser Übungsschritt wahrscheinlich für Dich eine leichte Übung. Die Eins, die Zwei, die Drei und die Vier kannst Du einfach so wie aus den vertrauteren 4/4- Takten übernehmen. „Ding, Ding-de Ding, Ding-de Ding“. Auf der Fünf spielst Du jetzt eine Viertel-Note: „Ding, Ding-de Ding, Ding-de Ding, Ding“. Das „Ding“ auf der Fünf ist Ausgangspunkt für den nachfolgenden Übungsschritt Drei.

Dritter Übungsschritt – Die Triole auf der Fünf
Damit die Fünf nicht wie das fünfte Rad am Wagen klingt, ist es elegant sie nicht nur als Viertel zu spielen. Einen fließenden Effekt kann man z. B. herstellen, wenn die Fünf im Mikrotiming als Achteltriole gespielt wird.

Das erste Triolenachtel bildet der Pulsschlag auf dem Ride-Becken. Das Zweite und Dritte Triolenachtel folgt auf der Snare. Am besten schaust Du Dir das in dem kurzen Video an.
Vierter Übungsschritt – Improvisationen auf der Snare
Im vierten und letzten Übungsschritt folgt die Kür. Je nach Geschmack und Komposition kannst Du Deinem Swing-Ride auf den ersten vier Vierteln jetzt Akzente und Ghost Notes hinzufügen.
Im Beispiel runden der Backbeat auf der Zwei und der Offbeat auf der Drei-Und den Groove ab. Wie immer: Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Solange es zur Komposition passt.

Wie immer freue ich mich über Kritik und Anregungen! Mail: christian@stompology.org
Letzte Aktualisierung dieses Beitrags am 22. Dezember 2020